Kreuzeryacht Andromeda Kreuzeryacht Andromeda

Konstrukteur: Max Oertz • Werft: Abeking & Rasmussen • Baujahr: 1923

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Konstrukteur / Werft


Konstrukteur:

Dr. h.c. Max Oertz, geb. am 20. April 1871 in Neustadt / Holstein
gest. am 24. November 1929

Yachtkonstrukteur, Werftunternehmer, Luftfahrtpionier

Max Oertz ist einer der ersten erfolgreichen deutschen Yachtkonstrukteure, wenn nicht der Erste überhaupt. Seine besondere Fähigkeit, keine Kleinigkeit ungeachtet zu lassen, gepaart mit großen Ideen, alles konsequent und zielstrebig durchgesetzt, bescheren ihm nicht nur im Segel- und Motoryachtbau, sondern auch in der beginnenden Luftfahrt viel Beachtung und Erfolg, was ihm sogar den Doktortitel h.c. einbringt.
Für seine Yachtentwürfe geht sein Interesse bis in jedes Detail, vom richtigen Schnitt der Segel bis zum kleinen Beschlag, ohne das Gesamtbild zu vernachlässigen. Das macht seine Yachten dann auch sehr erfolgreich.

Bei ANDROMEDA soll Max Oertz während des Innenausbaus auf der Werft unter dem Schiff in einem Verschlag gesessen haben und jedes Einrichtungsteil einzeln gewogen haben, um am Ende sehr erbost über die
500 Kg Gewichtsüberschreitung zu sein. Es soll das letzte von ihm gezeichnete und bei A&R gebaute Schiff gewesen sein.

  Riss Andromeda

Ein Höhepunkt seiner Laufbahn ist sicherlich 1907 der Entwurf der GERMANIA, der ersten Schoneryacht dieses Formates, die in Deutschland entworfen und gebaut wird. Ihr großer internationaler Regattaerfolg führt dann zum Bau der METEOR IV und METEOR V für Kaiser Wilhelm II. Er stirbt nur 58-jährig an einem Herzinfarkt.


Werft

Gegründet 1907 von Henry Rasmussen und Georg Abeking in Lemwerder.

Bereits 1908 konnten 16 Schiffe abgeliefert werden, zwei Jahre nach Gründung der Werft waren es bereits 54 Yachten. Das Bauprogramm entwickelte sich schnell, nicht zuletzt durch die eleganten Entwürfe des Konstrukteurs Rasmussen. Rasmussen war selbst ein begeisterter Segler und knüpfte während seiner Besuche von in- und ausländischen Segelveranstaltungen schnell Kontakte zu den damals besten Seglern. Nach dem Krieg gelang es Rasmussen, vor allem ausländische Kunden aus dem skandinavischen Raum und aus Übersee zu gewinnen. Im Jahre 1927 konnte die Werft vierzehn 10 mR Yachten für New Yorker Segler bauen, was der Werft in den USA ein enormes Ansehen verschaffte, so dass in den nächsten Jahren große Aufträge von A&R abgewickelt werden konnten, u.a. sechs 12 mR Yachten, elf 8 mR Yachten sowie 61 Einheitsklassenboote der Atlantic-Klasse.

Als die Star-Boote als internationale Klasse auch in Europa bekannt wurden, baute die Werft davon eine große Anzahl, ebenso zahlreiche Jollen der olympischen Klassen.

Berühmte Seglernamen, wie Dr. Lubinus, Krupp, E. Laeisz u.a. bestellten regelmäßig ihre Yachten bei A&R. 1931 übernahm Rasmussen den alleinigen Besitz.

Nach dem 2. Weltkrieg baute die Werft zuerst Räumboote für die Marine bevor es nach der Währungsreform erneut an den Bau von tadellosen Yachten ging.

Alte Kunden, u.a. Krupp mit der Germania V und VI kamen wieder zu A&R.
Henry Rasmussen verstarb am 2. Juli 1959. Ihm folgte sein Enkel H. Schaedla als Inhaber der Yachtwerft.
Aus der Boots- und Yachtwerft wurde 1969 die Schiffs- und Yachtwerft, die sich unter Einsatz der jeweils neuesten Technologien ganz hin zum Spezialschiffbau und dem Bau sehr großer Yachten erfolgreich weiter entwickelte.