Kreuzeryacht Andromeda Kreuzeryacht Andromeda

Konstrukteur: Max Oertz • Werft: Abeking & Rasmussen • Baujahr: 1923

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Geschichte


Das Schiff ANDROMEDA war eine Auftragskonstuktion an den zur damaligen Zeit renommiertesten deutschen Konstrukteur Max Oertz.
Oertz betrieb noch einige Jahre zuvor eine eigene Werft in Hamburg, trennte sich aber aufgrund von Unstimmigkeiten im Bereich Qualität von seinem Betrieb und ließ fortan seine Schiffe bei verschiedenen Werften bauen, u.a. bei Abeking & Rasmusen in Lemwerder an der Weser. Auch A&R war und ist noch heute eine der besten und renommiertesten deutschen Yachtwerften.

Oertz zeichnete das Schiff für seinen Freund Plettenberg als modernen Tourenkreuzer, der mit seinem Eigner auch längere Seereisen absolvieren sollte. Charakteristisch für den Riss der ANDROMEDA war das eigentümliche Kanuheck, das Oertz erhebliche Überzeugungskraft kostete, um es dem Auftraggeber „schmackhaft“ zu machen. Da es sich aber auf See bewährte wurde es für nachfolgende Oertz-Konstruktionen übernommen.

Das Schiff mit der Baunummer 1697 wurde 1924 fertig gestellt und konnte aber von dem Eigner Plettenberg aufgrund von beruflichen Auslandsaufenthalten erst 3 Jahre später zum ersten Mal gesegelt werden.
Diesem Umstand verdankt das Schiff seinen Namen, da die Tochter des äthiopischen Königs Kepheus „Andromeda“ auch lange an einen Felsen gekettet war, bevor sie von Perseus befreit wurde.

Plettenberg unternahm viele lange Seereisen, die ihn u.a. nach Dänemark, Schweden, Hollland und England führten. Nicht selten wurden pro Reise über 2000 sm, zur damaligen Zeit noch ohne Motor, abgesegelt. (s. auch Yachtartikel unter Rubrik „Presse“).

Plettenberg war ein sehr vermögender Mann, der sich den Luxus von 2 bezahlten Männern an Bord leistete. Es wird berichtet, dass die beiden Besatzungsmitglieder das Schiff für einen Nordseetörn durch den Nord-Ostsee-Kanal rudern mussten.

Den 2. Weltkrieg überstand die ANDROMEDA auf dem Berliner Wannsee, wo sie von einem Schwarzhändler zweckentfremdet wurde. Die Rückübereignung an Plettenberg erfolgt nach 10 Jahren nur mit gerichtlicher Hilfe.

Anfang der 1950 ließ Plettenberg die ANDROMEDA bei A&R sehr aufwendig überholen um fortan Flensburg als Heimathafen / Wohnort zu nutzen.

Aufgrund seines Alters legte Plettenberg das Schiff in den 1960-ern still. Dafür wurden bei A&R alle abbaubaren Teilen demontiert und sicher konserviert. Beinahe jeden Sommer wurde der Rumpf in die Weser verbracht, um das Austrocknen des Rumpfes zu verhindern.

Diesen Umständen, der außergewöhnlichen Qualität der verwendeten Materialien und den einzigartigen Fähigkeiten der A&R Schiffbauer, verdankt die ANDROMEDA ihre noch heute erhaltenswerte Substanz.

Der 2. Besitzer, Jochen Scheid, der das Schiff für eine Weltumsegelung kaufen wollte, musste lange mit Plettenberg kämpfen, um letztendlich das Schiff übernehmen zu dürfen. Es wurde von Ihm wider zusammengebaut und für Langfahrt ausgerüstet. Scheids Reisen führten die ANDROMEDA u.a. 5 mal über den Nordatlantik. (s.auch Yachtartikel unter Rubrik „Presse“)

Nach Beendigung der Reise wurde das Schiff an einen Bremer Kapitän verkauft, der es umbaute und ins Mittelmeer nach Mallorca überführen ließ. Dort lag es nur wenige Jahre, um danach an einen Lübecker Spediteur verkauft zu werden, der es umfangreich restaurierte und wieder an die Ostsee brachte.

Anfang 2000, noch während der Frühjahrsarbeiten in der Werft in Rödby Havn, wurde auf dem Schiff Feuer gelegt, was zum totalen Verlust des Innenausbaus und zu starken Beschädigungen des Großmastes, des Decks und der Steuerbordseite führte.

Glückliche Fügung war die Tatsache, dass sich zu dem Zeitpunkt noch keine Ausrüstungsgegenstände an Bord befanden, so dass wir heute viele Originalteile verwenden können.

Der Lübecker Eigner wollte die ANDROMEDA nicht wider aufbauen und überließ den Rumpf dem dänischen Bootbauer, der es für sich selber aufbauen wollte. Zu diesem Wideraufbau in Dänemark ist es niemals gekommen und auch einige weinige Versuche, den Rumpf zu verkaufen, scheiterten.

Der Freundeskreis klassischer Yachten (FKY) nahm sich des Schiffes an und versuchte über seine Internetseite „Rettet die Klassiker“ einen neuen Eigner zu finden, was letztendlich Ende 2009 auch gelang.

Die ANDROMEDA wurde in Rödby Havn schwimmfähig gemacht und der Motor wider eingebaut, um dann im Mai auf eigenem Kiel zur Totalrestaurierung an die Elbe überführt zu werden.

Die Restaurierung wird weitest gehend nach vorhandenen Plänen von Max Oertz aus dem Jahr 1923 erfolgen mit dem Ziel, den Originalzustand möglichst wider herzustellen.

Voraussichtlicher Zeitbedarf für die Sanierung sind 3 Jahre.

Geschichte Kreuzeryacht Andromeda

ca. 1930

 ca. 1990

 2010